Fragen und Antworten rund um das Modelbusiness/
Tipp Time by Cleo Models
Eine kleine Vorgeschichte zu mir und meiner Erfahrung!
Das Modelbusiness ist in der öffentlichen Wahrnehmung – besonders durch das Fernsehen – leider oft in ein falsches Licht gerückt worden. Viele Menschen verbinden damit ausschließlich oberflächliche Schönheitsideale, extremes Abmagern und ein knallhartes Geschäft. Zahlreiche TV-Shows tragen dazu bei, dieses Bild zu festigen, und vermitteln so einen völlig falschen Eindruck von der Branche.
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus – und genau das liegt mir am Herzen klarzustellen 🙂
Modeln bedeutet weit mehr, als nur auf dem Catwalk zu laufen. Wenn ihr durch die Stadt geht, begegnen euch Gesichter auf Plakaten und in Schaufenstern, in Zeitungen, Magazinen, in der Werbung im Fernsehen oder in Videos im Internet – überall wirken Models daran mit, Botschaften und Emotionen zu transportieren.
Das Modelbusiness eröffnet die Möglichkeit, gemeinsam mit Firmen, Teams und Models spannende Projekte umzusetzen. Dazu gehören nicht nur klassische Modenschauen oder Fotoshootings, sondern auch kreative Konzepte, die Menschen berühren, inspirieren und zum Nachdenken anregen – unabhängig von Alter, Figur oder Erfahrung. Ob junge Talente, Familien, Best Ager, Newcomer oder Curvy Models: Vielfalt ist ein wesentlicher Bestandteil.
Mit 18 Jahren erhielt ich zufällig die Chance, von einer Agenturchefin aus Düsseldorf entdeckt zu werden – und schon bald arbeitete ich für renommierte Marken wie Tommy Hilfiger und Mehr. Was anfangs nach einem großen Vorurteil aussah, geprägt durch mediale Klischees, entpuppte sich für mich als bereichernde Erfahrung, die ich bis heute nicht missen möchte. Insgesamt durfte ich 25 Jahre lang als Model tätig sein, zahlreiche Menschen kennenlernen und ihre Geschichten hören – Begegnungen, die mich tief geprägt haben.
Während meiner Laufbahn reiste ich um die halbe Welt und sammelte unvergessliche Eindrücke. Besonders wertvoll war für mich immer das starke Teamgefühl, das hinter jedem Projekt stand. Allerdings hätte ich mir zu Beginn meiner Karriere mehr Unterstützung und ehrliches Feedback gewünscht. Genau aus diesem Grund habe ich die Idee entwickelt, meine Erfahrungen weiterzugeben:
„Tipp Time“ by Cleo – eine Idee, um Fragen rund um das Modelbusiness, insbesondere von Newcomern, offen und ehrlich zu beantworten.
Ob allgemeine Fragen zum Einstieg, zu Abläufen oder auch individuelle Anliegen – ich möchte euch die Möglichkeit geben, von meinem Wissen zu profitieren. Und wenn es um konkrete Themen wie zum Beispiel Gagen geht, zögert nicht, mich direkt zu kontaktieren.
Wir fangen mal mit den häufigsten Fragen an!
Bewerbung/ Jobabläufe/ Vertragsinhalte
Für eine Bewerbung bei einer Modelagentur benötigt ihr zunächst einige aussagekräftige Fotos. Das können zu Beginn auch einfache Bilder sein – etwa von freien Shootings oder sogenannte Polas (schlichte, unbearbeitete Aufnahmen). Wichtig ist, dass die Agentur sich ein Bild von eurem Potenzial machen kann.
Die meisten Agenturen stellen hierfür ein Bewerbungsformular zur Verfügung. Dort tragt ihr eure persönlichen Daten ein und ladet eure Fotos hoch. Anschließend prüft die Agentur die Unterlagen und meldet sich bei Interesse zurück. Sollte es einmal nicht klappen, nehmt es nicht persönlich und lasst euch nicht entmutigen – das gehört zum Prozess und ist ganz normal😉
Informiert euch gründlich, bevor ihr euch für eine Agentur entscheidet. Ein erster Schritt ist ein Blick auf die Internetseite der Agentur: Welche Bereiche werden angeboten? Welche Models sind bereits in der Kartei?
Sehr hilfreich ist auch der Austausch mit Models, die schon dort vertreten sind. Erfahrungen aus erster Hand geben euch einen realistischen Eindruck. Achtet unbedingt darauf, ob es sich um eine seriöse Agentur handelt. Nehmt euch die Zeit, Verträge in Ruhe durchzulesen und zu verstehen – und unterschreibt niemals vorschnell aus Begeisterung über eine Zusage.
Freie Arbeiten sind Fotoshootings, die von Fotografen auf eigene Initiative angeboten werden. Ziel ist es, ein kreatives Projekt umzusetzen und dabei neues Bildmaterial zu schaffen.
Für euch als Models bedeutet das: Die Teilnahme ist in der Regel unbezahlt, dafür erhaltet ihr jedoch professionelles Bildmaterial, das ihr für eure Sedcard oder Bewerbungen nutzen könnt. Gerade in der Anfangszeit sind freie Arbeiten eine hervorragende Möglichkeit, um erste Erfahrungen vor der Kamera zu sammeln und hochwertiges Fotomaterial zu erhalten.
Polaroids – auch Digitals genannt – sind ganz einfache, natürliche Fotos. Sie zeigen euch so, wie ihr wirklich seid:
- ungeschminkt,
- ohne aufwendiges Styling,
- in schlichter Kleidung wie Jeans und Tanktop.
Der Zweck dieser Bilder ist es, euer authentisches Aussehen zu zeigen, damit Agenturen und Kunden erkennen können, welches Potenzial in euch steckt und wie ihr euch für unterschiedliche Einsätze entwickeln könnt.
Grundsätzlich ja. Viele Agenturen arbeiten nicht exklusiv, sodass ihr euch auch bei mehreren Agenturen bewerben und dort Erfahrungen sammeln könnt. Das gibt euch die Möglichkeit, unterschiedliche Jobs kennenzulernen und noch mehr zu lernen. Es gibt allerdings Agenturen, die mit euch einen Exklusivvertrag abschließen möchten. In diesem Fall solltet ihr genau prüfen, ob die angebotenen Jobs wirklich attraktiv und lukrativ genug sind, damit sich eine exklusive Bindung lohnt.
Wichtig ist immer: Sprecht offen mit den Agenturen und klärt die Rahmenbedingungen. Ehrlichkeit und Transparenz sind hier der beste Weg – so wissen beide Seiten, woran sie sind.
Nein. Grundsätzlich solltet ihr als Models keine Aufnahmegebühren oder sonstige versteckte Kosten zahlen müssen. Manche Agenturen verlangen zwar eine Bearbeitungsgebühr für Sedcards, doch das ist von Agentur zu Agentur unterschiedlich.
In meiner Agentur gibt es solche Kosten nicht. Wenn ein Model überzeugt, unterstützen wir es durch Vorleistungen – ihr tragt also keine finanziellen Risiken.
Wenn ihr noch nicht genügend Bilder für eure Sedcard habt, kann die Agentur ein Shooting mit einem Fotografen organisieren. Die entstehenden Kosten werden dabei zunächst von der Agentur übernommen. Sobald ihr euren ersten Job erhaltet, werden diese Kosten mit eurer Gage verrechnet. Das ist ein faires Modell, um euch den Einstieg zu erleichtern.
Auch hier gilt: Alles geschieht transparent und in Absprache mit der Agentur.
Eine Sedcard ist eure Visitenkarte als Model. Sie vermittelt Kunden einen ersten Eindruck von eurem Aussehen, eurer Vielseitigkeit und Wandelbarkeit. Sie enthält in der Regel mindestens fünf Fotos: ein Titelbild und verschiedene Aufnahmen, die eure Stärken zeigen – von Portraits bis hin zu Ganzkörperbildern.
Dazu können Einblicke aus Jobs oder Shootings enthalten sein. So erkennen Kunden, in welchen Bereichen ihr bereits gearbeitet habt und ob ihr für Fashion, Commercial, Sport oder Business geeignet seid
Zusätzlich sind ein Teil Eurer Daten dort zu sehen- wie Euer Name, Größe, Maße, Konfektion, Haar-und Augenfarbe eventuell noch Schuhgröße! Nur als Information für die Kunden. Alle anderen Daten sind erstmal nicht relevant und nur in Absprache mit der Agentur preiszugeben z.B. bei Interesse das Alter. Es werden keine Handynummern oder Anschriften – persönliche Daten weitergeben- diese sind von der Agentur absolut vertraulich zu behandeln. Thema Vertrag.
Das ist ganz individuell. Manchmal geht es schnell, bis ihr den ersten Job bekommt – manchmal dauert es länger. Wichtig ist, dass ihr Geduld habt und am Ball bleibt. Fragt bei eurer Agentur nach, wenn sich länger nichts tut. Oft genügt es schon, die Sedcard mit neuen Bildern aufzufrischen. Kleine Veränderungen können dabei helfen, euch aktueller und vielseitiger zu präsentieren.
Grundsätzlich gilt: Immer dann, wenn sich euer Look verändert (z. B. neue Frisur, Haarfarbe oder deutliche Gewichtsschwankungen), sollte auch die Sedcard aktualisiert werden.
Wichtig ist, dass eure Sedcard euch so zeigt, wie ihr aktuell ausseht. Das ist entscheidend, denn Kunden buchen nach diesen Fotos. Gerade zu Beginn ist es nicht immer leicht, sofort neues Bildmaterial zu bekommen – doch mit der Zeit sammeln wir gemeinsam Bilder aus Jobs und Shootings.
Bei wesentlichen Veränderungen (z. B. Haarfarbe) informiert unbedingt eure Agentur. Wenn ein Kunde ein blondes Model bucht, die Haare aber plötzlich rot sind, kann das zu Problemen führen. Deshalb sind auch aktuelle Polas/Digitals so wichtig.
Nein, selbstverständlich nicht. Ihr erhaltet zunächst immer eine Anfrage mit allen wichtigen Informationen:
- um welchen Job es geht,
- für welchen Kunden,
- wo und wann er stattfindet,
- welche Gage gezahlt wird.
Sagt euch der Job zu, könnt ihr der Agentur eine Option geben. Wenn nicht, dürft ihr ehrlich sein und auch ablehnen – ohne schlechtes Gewissen. Eine gute Agentur kennt euch so gut, dass sie weiß, welche Jobs wirklich zu euch passen.
Wenn eine Anfrage kommt, kontaktiert euch die Agentur, um zu klären, ob ihr Zeit und Interesse habt.
- Gebt ihr der Agentur die erste Option, haltet ihr euch diesen Zeitraum frei. Entscheidet sich der Kunde für euch, seid ihr fest gebucht.
- Kommen weitere Anfragen für denselben Zeitraum, kann die Agentur oder eine andere Agentur nur noch eine zweite Option vergeben.
Darum sind klare Absprachen wichtig: Wenn Termine kollidieren, muss alles transparent geregelt sein, um Doppelbuchungen zu vermeiden.
Habt ihr einen Job fest zugesagt, ist es wichtig, diesen auch einzuhalten. Ausnahmefälle wie Krankheit können natürlich immer auftreten – dann gilt: sofort Rücksprache mit der Agentur halten.
Krank werden oder zu spät kommen kann jedem passieren – wichtig ist, dass ihr sofort die Agentur informiert.
- Bei Krankheit: Meldet euch umgehend. Oft lässt sich Ersatz finden. Manche Kunden möchten dafür ein Attest sehen.
- Bei Verspätung (z. B. durch Stau oder Zugausfall): Keine Scheu, einfach direkt anrufen und Bescheid geben.
Tipp: Plant bei Jobs immer genügend Zeitpuffer ein. Lieber eine halbe Stunde zu früh als zu spät – das nimmt Stress und sorgt dafür, dass ihr entspannt und professionell ankommt.
Die Übernahme von Fahrt- oder Hotelkosten ist immer eine Frage der Absprache mit der Agentur und dem Kunden. Viele Unternehmen übernehmen die Reisekosten oder zahlen eine Pauschale. Diese Details werden vor jedem Job geklärt und ihr erhaltet eine schriftliche Buchungsbestätigung, in der alles genau aufgeführt ist.
Auch bei Übernachtungen gilt: Oft übernimmt der Kunde die Kosten. Falls nicht, könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr privat ein Zimmer bucht und die Ausgaben aus der Gage bezahlt. Manchmal lohnt sich das, um entspannt und leistungsfähig beim Job zu erscheinen – gerade wenn lange Anreisen erforderlich sind.
Beachtet: Reisen kann anstrengender sein als der Job selbst. Plant daher realistisch und besprecht alles vorab mit eurer Agentur.
Die Buchungsbestätigung (kurz BB) ist das wichtigste Dokument für euren Job. Ihr erhaltet sie per Mail, sobald alle Daten des Auftraggebers vorliegen. Darin stehen:
- Ort, Zeit und Art des Jobs
- Kunde bzw. Studio und Ansprechpartner
- vereinbarte Gage
- Regelungen zu Fahrt- und ggf. Übernachtungskosten
- Notfallnummern (z. B. bei Stau oder Verspätung)
- Infos, ob eine Visagistin vor Ort ist oder ihr Outfits selbst mitbringen müsst.
Die Buchungsbestätigung gibt euch Sicherheit und Klarheit – deshalb: immer sorgfältig durchlesen!
AP steht für Agenturprovision. Das ist der Anteil, den die Agentur von eurer Gage einbehält – in der Regel etwa 20 %. Diese Provision deckt das Management, die Kundenakquise und die Vermittlung der Jobs.
Die Höhe der Provision sollte immer klar in den Verträgen geregelt sein und euch vorab transparent mitgeteilt werden. Sie wird automatisch bei der Abrechnung von eurer Gage abgezogen
Ein Vertrag mit einer Agentur dient dazu, die Zusammenarbeit verbindlich zu regeln – sowohl für die Agentur als auch für euch als Models. Er schafft Sicherheit, regelt Rechte und Pflichten und ermöglicht eine faire Zusammenarbeit.
Wichtig:
- Als Model seid ihr selbstständig, nicht angestellt.
- Sowohl ihr als auch die Agentur können die Zusammenarbeit jederzeit beenden.
- Der Vertrag sollte immer vollständig gelesen und verstanden werden, bevor ihr unterschreibt.
Ein Vertrag verpflichtet euch u. a. dazu, Jobs zuverlässig, pünktlich und professionell umzusetzen. Gleichzeitig verpflichtet er die Agentur, eure Interessen zu vertreten, eure Sedcard seriös zu verwalten und euch Chancen bei Kunden zu eröffnen.
Kurz gesagt: Verträge schaffen eine faire Basis – und schützen beide Seiten.
Wie Ihr merkt- es gibt viele viele Punkte und da sind wir noch lang nicht am End mit dem Fragenkatalog!
Wichtig ist mir, dass wenn Fragen sind- Ihr eine Ansprechperson in mir habt! Ehrlichkeit und Offenheit sind da das A und O für eine gemeinsame tolle Zusammenarbeit in dieser wilden aber auch wirklich unglaublich schönen Branche! Kontakte knüpfen zu Fotografen oder Visagisten- Fragen stellen dürfen!
Ich hoffe , ich konnte Euch ein bißchen schonmal was beantworten-seid mit Herz / Seele und Leidenschaft dabei und haltet an dem fest ,was ihr Euch wünscht!
Eure CLEO
